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Zur Entwicklung der Grenze im mährisch-österreichischen Grenzgebiet während des 11.–12. Jahrhunderts und zur Rolle der Befestigung von Nikolsburg/Mikulov

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    0477135 - ARÚB 2018 RIV AT ger J - Článek v odborném periodiku
    Balcárková, A. - Kalhous, David - Eichert, S.
    Zur Entwicklung der Grenze im mährisch-österreichischen Grenzgebiet während des 11.–12. Jahrhunderts und zur Rolle der Befestigung von Nikolsburg/Mikulov.
    [On the developement of the frontier in the border region between Moravia and Austria during the 11th and 12th centuries and the role of the Nikolsburg castle.]
    Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich. Roč. 32, č. 2016 (2017), s. 37-72. ISSN 1011-0062
    Grant CEP: GA ČR GA15-22658S
    Klíčová slova: Late Hillford period * pottery * borders * dendrochronology * castles
    Obor OECD: Archaeology

    Im vorliegenden Artikel werden Geschichte und Archäologie der Burg Mikulov/Nikolsburg an der heutigen Grenze zwischen Österreich und Tschechien besprochen. In den letzten Jahren durchgeführte Grabungen haben neue Erkenntnisse zur Entstehung und zu Vorgängern der steinernen Burg erbracht. Dies bot den Anlass, der Burg und ihrer Umgebung eine Studie zu widmen. Dabei werden neue und alte Funde und Befunde vorgestellt und diskutiert. Ein ältester Bau – eine Holz-Erde-Konstruktion mit steinernem Unterbau – ist den Dendrodaten nach im späteren 11. Jh. errichtet worden. Diese Datierung wird auch durch die zeitliche Einordnung der Kleinfunde, allen voran der Keramik, gestützt. Im 12. Jh. scheint die Befestigung zerstört worden zu sein, worauf deutliche Brandschichten und andere Zerstörungshorizonte hinweisen. In weiterer Folge wurde die erste steinerne Burg errichtet, die dann auch urkundlich erwähnt wird. Das Fundspektrum entspricht weitestgehend jenem der Fundorte in der Umgebung Mährens. Zum Gebiet des heutigen Niederösterreichs überwiegen die Unterschiede. Darüber hinaus wurde die zeitgenössische Urkundenlandschaft beleuchtet. Mikulov/Nikolsburg war offenbar auch vor der ersten direkten Erwähnung in ein dicht besiedeltes Gebiet eingebettet, in dem weltliche wie geistliche Grundherren ihre Interessen vertraten. Die erste Befestigung aus dem 11. Jahrhundert wurde in einer Zeit errichtet, als sich eine erste Grenze zwischen den böhmisch-mährischen Gebieten der Přemysliden und der bayrischen Marchia orientalis entwickelte. Damals etablierte sich eine Kette von přemyslidischen Burgen auf mährischer Seite, während auf Seiten der Babenbergermark zeitlich leicht versetzt unterschiedliche Grundherren zunächst eher lose Burgherrschaften zu errichten begannen. Nikolsburg ist dem mährischen Bereich zuzuordnen, ragt aber in die Marchia hinein. Es wird daher als vorgeschobener Eingangspunkt entlang einer wichtigen Nord- Süd-Verbindung und als Kontaktpunkt angesehen.

    Presented paper discusses archaeology and history of Nikolsburg/Mikulov castle at the today border between Austria and the Czech Republic. Recent excavations have delivered new insights on the development and on antecessors of the castle. In the article the new as well as old finds and features are discussed. A first fortification, built as a wooden-earthen construction with a stone foundation has been erected in the late 11th century, as dendrochronological analyses have shown. Also the pottery found in the respective layers dates to the same period. During the 12th century it seems to have been destroyed by fire which is indicated by layers of charcoal and other signs of destruction. Later on the stone castle is built which is then also mentioned in several charters. The finds are very similar to the ones from contemporary sites in Moravia. Sites in Austria show more differences than similarities. Then the article investigates medieval charters of the region. Mikulov/Nikolsburg, although not yet directly mentioned, was obviously embedded into a densely populated environment with active elite landlords. The first and oldest stronghold has been built in a time, when a first border between the Bohemian-Moravian territories of the Přemyslids and the Bavarian Marchia orientalis was established. Back then a 'chain' of castles has been erected on the Moravian side of the borderzone, whereas the castles in the plaga orientalis spread over a larger area and were not under central control by Babenberg counts. Nikolsburg/Mikulov can be assigned to the Moravian side. However it reaches into the Marchia orientalis. Therefore we interpret it as an 'off shore' base alongside an important South-North road and as an important point of contact.
    Trvalý link: http://hdl.handle.net/11104/0273514

     
     
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