Es wird gewöhnlich angenommen, dass Parmenides' Gedicht aus drei Teilen besteht. Bei näherem Zusehen zeigt es sich jedoch, dass die Einteilung des Gedichts in drei Teile nur auf der Interpretation zweier Stellen beruht (auf der Beziehung zwischen B 1 und B 2 und auf der Ergänzung der Lacuna am Ende von B 6,3). Und weil bei der Interpretation beider Stellen die Wegeproblematik eine wichtige Rolle spielt, zeigt es sich weiter, dass die Einteilung des Gedichts in drei Teile mit der Zahl der gewöhnlichen Annahme dreier Wege zusammenhängt. Eine der wichtigsten Aufgaben der vorgelegten Studie ist also eine alternative Struktur des Gedichts zu entwerfen und zu zeigen, dass das Gedicht anhand von zwei Wegen in vier Teile eingeteilt werden muss.
Description in English
It is generally assumed that Parmenides' poem consists of three parts. Yet, as it turns out, the division of the poem into three parts is based primarily on the interpretation of two passages (on the relationship between B 1 and B 2 and on how we supplement the lacuna at the end of B 6.3). Because the interpretation of both passages is closely combined with the ways, the division of the poem into three parts largely depends on the usual assumption that there are three ways in the poem. However, I argue that the poem is to be divided into four parts by means of two ways.